Laredo – CONSERVAS CODESA SL

Früh auf und den Wagen abfahrbreit machen. Heisst, alles verstauen, damit nichts  während der Fahrt rumfliegt. Frischwasser bunkern, da wir heute Abend freistehen werden. Veloträger wieder ran an die Kupplung, Strom vom Netz und und und. Wir sind schon ziemlich eingespielt. Ina macht drinnen alles klar und ich draussen! Pech nur, dass es heute regnet und zwar nicht wenig. Endlich alles bereit und dann der Schock. Wir sind im Schlamm festgefahren. Dreht durch. Kann ja nicht sein! Aussteigen begutachten. Mmhh so schlimm ist der Schlamm ja gar nicht. Merkwürdige Sache?! Also nochmals probieren, ansonsten muss der Teppich als Unterlage herhalten. Also ganz langsam anfahren und …wieder spult das Rad durch. Blitzidee! Handbremse gelöst?! Nein! Also lösen und dann geht es ja wie Butter uns wir sind frei yuupiie! Ina fragt: Was hast du jetzt gemacht, dass es ging? Ich bleibe bei der peinlichen Wahrheit und gestehe, dass ich die Handbremse nicht gelöst habe. Keine Erwiderung! Wohl besser, denn die Stimmung durch den Stress leicht explosiv. Nächste Herausforderung, oder besser noch mehr Zündstoff . Magnetkarte finden wir auch nicht mehr, um die Barriere aufzumachen und zudem müssen wir diese ja auch noch abgeben. Hektik, Gefluche und wilde Sucherei bringen keine Erfolg. Also beim Check out beichten. Aber kein Thema. No hay problema. Spanische Gelassenheit eben. Können wir ne Scheibe abschneiden.

So nun ab Richtung Loredana zum Termin. Integriertes Navi verliert heute immer wieder GPS und findet es dann schlussendlich nicht mehr. Also schnell Handy mit Google Maps als Alternative eingeschaltet. Unser Navi bereitete uns in den letzten Tagen so unsere Sorgen. Immer wieder verliert es mal das Signal und unterbricht somit dann die Navigation. Dann plötzlich klingelt das Handy. Otilia von der CONSERVAS CODESA SL am Apparat und teilt uns mit, dass ein Boiler kaputt gegangen ist und somit die Produktion stillsteht. Sie bietet uns an Morgen zu kommen. Da wir weiter müssen, nehmen wir den Termin trotzdem heute wahr aber leider mit stiller Produktion.

Angekommen im Industriegebiet, sehen wir dann gleich, dass einige der bekanntesten Sardellen Lieferanten hier Ihren Sitz haben. Wir haben uns aber für eine der renommiertesten und vielfach prämierten Lieferanten entschieden. Codesa!

Am Empfang haben wir dann geklingelt. Empfangen wurden wir herzlich von Otila und Betrice. Da in Spanien noch Corana Massnahmen herrschen, wurde noch am Eingang bei uns die Temperatur gemessen. Alles Tipptopp, so um die 36.5 Grad. Am Eingang wurden wir an einem kleinen Fabrikladen vorbei in den ersten Stock geführt, direkt durch das einzige Büro, wo rund 8 Personen anwesend waren. Bestellungen, Produktionsleitung und Marketing, dann an einem kleinen Gang am Direktionsbüro entlang in den Sitzungsraum, der auch als Labor herhalten muss für die Qualitätskontrollen. Noch schnell die letzten Formulare ausfüllen. Auch hier geht es wieder um Covid. Das Übliche halt. Der Direktor kam auch noch kurz vorbei, und begrüsste uns  herzlich willkommen.

Dann die Einführung der beiden Damen wie folgt:

Codesa ist ein Familienunternehmen in dritter Generation und befindet sich an den Ufern des Kantabrischen Meeres, im Fischerdorf Laredo. Ein Gebiet, das weltweit als der Geburtsort der besten Sardellen gilt. Hier stellen sie 100 % der Produkte her. Sie sind Spezialisten für die Herstellung von Pökelware, kantabrischen Sardellenfilets und Gildas ( sogenannte doppelte Sardellen).

Sie verwenden Bocarte / Boquerone (Sardellen) „Engraulis Encrasicolus“, die ausschließlich mit Ringwaden Netzen in der Morgendämmerung ,während der Frühjahrsernte, gefangen werden. Diese Fangmethode ist selektiver, ökologischer und traditioneller. Wir wählen persönlich aus und erwerben in den besten kantabrischen Fischereihäfen Partien von höchster Qualität und Größe.

Nach der Vorbereitung und Reifung der gesalzenen Sardellen im Keller ,für eine durchschnittliche Zeit von einem ganzen Jahr, wird das Produkt mit großer Sorgfalt und Respekt von kantabrischen Expertenhänden verarbeitet, die den gesalzenen Fisch in schmackhafte Sardellenfilets umwandeln, so dass dieser zu einer außergewöhnlichen sauberen und appetitlichen Sardelle wird, bei der Qualität und Geschmack immer Vorrang vor Quantität haben, was ein hervorragendes Endprodukt garantiert.

Wir erfahren, dass nur Fisch aus dem kantabrischen Meer verwendet wird, und auch so ausgezeichnet auf der Verpackung steht. Dieses ist nicht selbstverständlich und es wird auch hier oft getrickst. Einige Lieferanten verwenden teilweise Sardellen aus anderen Gegenden und verarbeiten diese nur in Kantabrien. Wir merken das Qualität nicht nur ein Schlagwort ist, sondern gelebt wird. Das „savoir faire“ des Konservenmeisters „Julián Fernández“, das lebende Erbe von Konservenmeisters Celestino Fernández „Tinín“, sorgt dafür, dass das endgültige Bouquet der Sardellen an den „Schinken des Meeres“ erinnern könnte. Man merkt den beiden Damen an, wie stolz sie auf Ihre Produkte sind und dem Team eines der weltbesten Sardellenherstellers anzugehören.

Dann geht es auf Betriebsbesichtigung, weisses Überkleid an, Schuhüberzieher und ab in die Produktion. Man muss sich vorstellen, das Büro, die Produktion, Kühlräume, Warenein- und Ausgang, plus die Abteilung der Damen, welche die Sardellen entgräten, alles sehr übersichtlich ist und wenn man in der Mitte der Produktion steht ,alles überblicken kann. Sehr sympathisch und alles andere als eine Fabrik, sondern eine kleine Manufaktur!

Eine eindrückliche und sehr interessante und spannende Führung geht zu Ende. Wir nehmen von allen Produkten nochmals Muster mit und verabschieden uns.

Wenn wir zurück im April sind, werden wir den ersten Import veranlassen und künftig einer der besten Sardellen im Sortiment haben.

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