Gibraltar

Auf nach Gibraltar! Am Vortag hatten wir noch mit Doris und Erwin telefonischen Kontakt und wollten uns in Gibraltar auf einem Camping treffen. Tarifa – Gibraltar kaum eine Stunde entfernt, haben wir mit unserem Pössl über eine bergige Küstenautobahn abgespult. Kurz vor Gibraltar noch ein kleiner Einkauf und Kurs auf den Campingplatz, wo Erwin und Doris sich niedergelassen hatten. Kurz vorher wollten wir Sie anrufen, aber unsere Wege kreuzten sich auf der Strasse, als Ina aufschrie, da eine Aargauer! Da ist doch der Wagen! Das waren sie auch. Mitten auf der Strasse hielten wir an und kurze Lagebesprechung. Erwin musste eine Werkstatt aufsuchen, da er beim Manövrieren im Camping sich die Seitenscheibe zerbrochen hatte und auf dem Weg war, diese zu reparieren. Wir vereinbarten vor dem Camping zu warten. Wie sich herausstellte war der Camping dann für Hunde nicht geeignet und wir suchten einen Stellplatz in der Marina, direkt vor dem Wahrzeichen Gibraltars auf, um dort zu nächtigen. Der Wind war auch hier ein Begleiter, der sich nicht viel von der Stärke Tarifas unterschied und mir einen bekannten Sound erzeugte. Nämlich das Pfeifen und Quarren, welches sich durch die Kombination Wind und Segelbootmaste ergab. Nicht die schönste musikalische Komposition und vor allem nicht in der Nacht. Aber es war ja noch nicht so weit! Zuerst Essen! Wohin? Na, fragen wir doch mal Tripadvisor. Rund 500 Meter im Quartier ein tausendfach gut bewertetes Restaurant, eine Art Steakhaus. Mit Handy navigierend durch Quartiere, welche nicht auf pulsierendes Leben schlossen und es kamen die ersten Zweifel an den Navigator, der unbeirrt weiterlief. Da vorne! Etwas Licht und ein paar Personen die davorstanden. Das könnte es sein. War es dann auch. Wir fragten am Eingang, wie das Paar vor uns, nach einem Platz. Zurzeit keinen, antwortete der Kellner, aber wir können ja draussen warten. Aha! Gesagt getan. Wir warteten. Es wurden immer mehr Leute und es bildete sich langsam eine Menschentraube, welche aus mehreren Gruppen bestand, die nun auf einen Tisch warteten. Das Restaurant war gefragt! Die Wartezeit haben wir uns draussen mit 4 Glässern Vino blanco vertröstet, welche wir an der Bar selbst holen durften.  Nach rund 15 Minuten war es dann so weit. Wir wurden an den Tisch gerufen.

4-mal Salat, 3-mal Filet und einen Hausburger durften es sein. Alles fix gekommen und in einer guten Qualität. Das Fleisch, auf offener Flamme gegrillt, hatte den gewünschten Grill Gout. Die Kartoffeln, eine Art Baked Potatoes ohne Sauerrahm, waren gut gewürzt und eine Kartoffel mit richtig Schmackos. Doris bekam Ihr Filet mit Fritten. Bestellt hatten wir eigentlich die Beilagen nicht explizit und waren verwundert, warum diese unterschiedlich waren. Egal! Mein Hausburger, welcher sich in der gleichen Preiskategorie des Filets befand, war ebenfalls gut, jedoch in der Grösse einer Kinderportion. Zum Glück wurde ich von allen Seiten her noch zugefüttert. So war auch ich satt.

Aus dem Restaurant fanden wir noch die pulsierende Innenstadt, welche um 22.30 Uhr und sehr durchzogen, eher kühlen Wetter, erstaunlich gut frequentiert war. Nach einem Espresso haben wir uns dann zu unseren WOMOS begeben, um die Nachtruhe anzutreten bei einer Sinfonie der Segelmaste!

Nächster Tag auf nach Gibraltar!

Gibraltar ist ein britisches Überseegebiet an der Südspitze der iberischen Halbinsel und steht nach dem Spanischen Erbfolgekrieg seit 1704 unter der Souveränität des Königreichs Grossbritannien. 1713 wurde Gibraltar offiziell England zugeschrieben. Seither gibt es immer wieder Spannungen zwischen England und Spanien, da die Spanier Gibraltar zurückhaben möchten. 2002 stimmten 99% der Bewohner von Gibraltar für einen Verbleib unter britischer Herrschaft ab. Die Briten unterhalten einen Flottenstützpunkt, welcher strategisch von hoher Bedeutung ist.

Also hiess das für uns, verlassen von spanischem Gebiet und Grenze passieren. Seit dem Brexit sind die Kontrollen auch wieder aktuell und es wird der Ausweis beim Passieren der Grenze verlangt. Nach der Kontrolle merkt man dann auch unmittelbar, dass man nicht mehr in Spanien ist. Als Erstes begrüsste uns eine englische rote Telefonkabine und auch die Sprache ist nun Englisch. Die Fahrzeuge fahren links, jedoch ist das Steuer, wie bei uns, rechts. Speziell ist auch, dass man den Flugplatz überqueren muss, um in die Stadt zu gelangen Er ist gesichert wie ein Bahnübergang mit Barrieren und Ampel. Es gibt rund 4 Flüge pro Tag.

Wir durchquerten die viel umkämpfte Stadt, welche heute sehr britisch daherkommt, mit Pubs und Nachbauten aus der heimischen Insel lassen keinen Zweifel offen, dass wir uns auf britischem Boden befanden. Durch die starken Winde und auch immer wieder einsetzenden Regen entschieden wir uns gegen die Besteigung des Felsen von Gibraltar. Auch sind die dort lebenden Affen nicht gerade gut auf Hunde zu sprechen und es gab schon einige Rangeleien zwischen den Viechern, auf die wir gut verzichten konnten. Auch wer Ashley den Fighter kennt, versteht das dieses kein gutes Ende nehmen würde bei einer allfälligen Konfrontation.

Zurück auf die spanische Halbinsel wurden wir wiederum kontrolliert. Es dürfen keine Fleischwaren oder Früchte eingeführt werden und man darf sogar die Tasche auf einen Scanner legen wie auf dem Flughafen. Nach ein paar Minuten anstehen waren wir wieder in Spanien und auf dem Rückweg zum WOMO, um die nächste Destination in Angriff zu nehmen.

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