Jerez de la Frontera

Ursprung des Sherrys, bekannt für die königliche Reitschule Andalusiens und eine langumkämpfte Stadt umgeben von einer Festung maurischen Ursprungs. Frontera, was so viel heisst wir an der Grenze, war ein lang umkämpftes Gebiet von den Mauren und Christen bis es dann 1248 in den Besitz der Kastilien kam.

 Das Wetter war schlecht gemeldet, was sich dann die Tage auch bestätigte. Immer wieder Regen, begleitet von trockenen Abschnitten. Unser Lager war auf dem Parkplatz eines Wohnmobilhändlers, welcher seine freien Flächen für 15 Euro inklusive Strom, Sanitär, Ver- und Entsorgung anbietet. Alles sehr gut und sehr sauber. Zusätzlich gibt es auch noch einen Campingshop und eine Werkstatt. Der Name des Stellplatzes La Morade del Sur, welcher rund 4.5 vom Zentrum entfernt lag. Wie so oft die erste Erkundung mit Ashley und Joy, also zu Fuss Richtung Zentrum. Wir kamen trocken bis an die Stadtgrenze, bevor es leicht nieselte. Der Regen verstärkte sich und auch der Hunger wurde grösser. Nur die Laune nahm rapide ab. Steigender Niederschlag und Hunger wirken sich bei allen von uns immer negativ aus. Die Menschen keifen und die Hunde bellen und knurren. Also schnell Gegenmassnahme treffen und eine Verpflegungsstation finden. Wir sind angewiesen auf gastronomische Angebote, welche open Air sind, da Hunde in Spanien in den Restaurants nicht geduldet werden. Bei regnerischem Wetter auch das ein Unterfangen, was nicht so einfach erschien. Da! Restaurant mit Terrasse, oder besser mit Schirmen und aufgestellten Pavillons. Nicht ganz dicht, aber besser als unter freiem Himmel bei Tränenfluss von Petrus. Nachdem wir die Karten bekamen, bestellten wir zügig, um den gröbsten Hunger zu stillen, Patatas mit irgendwelchen Saucen. Gekommen sind dann schlaffe Pommes oder man kann auch sagen, medium frittiert und somit in Öl getränkt mit 3 verschiedenen Fertigsaucen serviert. Es waren die besten schlaffen Pommes, die wir je assen und somit war der erste und gefährlichste Hunger besänftigt. Die Harmonie war zurück, die Stimmung hellte sich auf, zumindest bei uns Beiden. Die Hunde immer noch leicht angespannt. Joy, weil Sie uns beim Essen zuschauen musste und Ashley, weil Sie unwürdig auf dem nassen Boden sitzen musste. Sie konnte sich dann aber durchsetzen und fand Schutz auf Inas Schoss. Dieses Erbarmen bezahlte sie jedoch mit langsam nässenden Hosen. Der zweite Gang, ich ein in Sherry gegartes Duroc Voressen, begleitet mit laschen Pommes und Ina frittierte Sardinen. Mit der Zubereitung frittieren, hatte der Koch so seine Mühe. Alles sehr ölig und weit entfernt von kross. Das Voressen aber auf Sterne Niveau!

Gesättigt, gut gelaunt und sogar ein einigermassen trockener Himmel gingen wir weiter auf Erkundungstour.

Zurück beim WOMO fing es wieder an zu regnen und somit entschlossen wir uns den Abend im trauten Heim zu verbringen.

Nächster Tag dann die City Tour per Fahrrad, dieses hatte sich bewährt. Vorher aber noch mit Terrier und Beagle im Industriegebiet Gassi gehen, was Beide total begeisterte – vor allem Ashley – da sich wohl Mäuse oder andere Nager befanden. Beim Rückweg entdeckte ich einen Churros Stand im Kreisel, kurz vor unserem Standort. Die Spanier parkierten Ihre Autos in der äussersten Spur des Kreisels und standen beim Churros Stand an. Muss wohl gut sein, wenn hier alle anstehen. Hunde nach Hause zur Fütterung an Ina übergeben, ging ich nochmals los, um die Dinger zu holen. Die Schlange war weg und nur noch eine Person vor mir. Eine Racion, wie es im Spanischen so schön heisst, bestellt für 1.50 Euro. Hier kostet ein Kilo Churros 7 Euro! Aber alles ohne Schniggschnagg. Churros ohne Zucker, ohne Schoko, nur pur, gibt es diese. Der Churros Mann gab mir während des Wartens eine kleine Kostprobe, welche göttlich war. Kleiner Durchmesser, knusprig und leicht gesalzen. TOP! Als meine Portion fertig dem Schmalz entnommen wurde, hatte diese immer noch die Form einer Schnecke. Auf dem Abtropfblech wurde diese akribisch vom Churros Mann mit der Schere in gleich grosse Stücke geschnitten, dann auf ein dickes Papier gelegt, welches das überschüssige Fett restlos aufsaugte. Alles verpackt zum Mitnehmen in die Tüte und ab zum WOMO zurück, um zum Frühstück die feinen Churros mit Ina zu geniessen. Eindeutig eine Empfehlung, wenn Ihr mal nach Jerez kommt.

In der Stadt schauten wir uns alles mal an, was Google so meinte und was lohnenswert sei. Aber wie immer war die Markthalle das MUST, welche sehr beeindruckend und sehr authentisch war, einer der Schönsten auf unsere Reise.

In der Stadt sind wir dann bei einer gut laufenden Tapas Bar mit Sherry Angebot hängen geblieben. Hinter uns eine gepflegte Herrenrunde, welche einen Sherry nacheinander lachend und scherzend weggetrunken haben. Wir beim sehr aufmerksamen Kellner zwei Sherry bestellt, er fachmännisch gleich nach unseren Vorlieben gefragt. Er empfahl uns zwei verschiedene Sherrys und brachte diese auch. Hervorragend! Grossartig, wie es ein alter Bekannter zu sagen pflegte. Dann gleich nochmals zwei hinterher, wieder nach eine Empfehlung des Kellners, jedoch haben wir noch ein paar Tapas dazu bestellt, um einen Boden zu haben. Auch die Tapas einfach nur superlecker! Dann noch eine Dritte Runde Sherry und dann gings ans Zahlen. €14.80!? Wie bitte?! Hat der was vergessen? Nein! Jerez sicher nicht die Stadt mit den grossen Highlights, aber eine sehr schöne und vor allem sehr authentische und typische Stadt. Uns hat`s gefallen!  Ach ja, auf eine Sherry Führung haben wir verzichtet und das Geld sinnvoll in ganze Sherry Flaschen investiert 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert